Portrait aus der Unihockeywelt mit Sandra Zurbuchen

Sandra Zurbuchen Schiedsrichterin

Wie bist du zum Unihockey gekommen?
Im Gymnasium hat mich eine Schulkollegin gefragt, ob ich nicht mal in ein Probetraining mitkommen wolle. Ich habe mich geweigert, bis sie mal erzählt hatte, dass ihr Team dringend einen Torhüter braucht. Da ich als Kind immer Eishockeygoalie werden wollte, hab' ich mich überreden lassen...
Ich war damals 16 Jahre alt, zwei Jahre später startete ich als Schiedsrichterin.

Was fasziniert dich am Unihockey?
Unihockey ist eine sehr schnelle und dynamische Sportart. Sie ist physisch und technisch zugleich. Ausserdem mag ich die Kultur in unserer „Unihockey-Welt“ sehr, wir sind eine Familie.

Welcher ist dein grösster Unihockeymoment?
Bis jetzt waren es wohl der Superfinal 2019 und das WM-Gruppen-Spiel Tschechien gegen Lettland 2018.

Was gefällt dir an deinem Job am besten?
Als Schiedsrichter können wir den Teams ein möglichst schnelles, attraktives, hart umkämpftes, aber dennoch faires Spiel ermöglichen. Die Zusammenarbeit mit den Spielern und Trainern macht mir am meisten Spass

Wie siehst du die Zukunft des Schweizer Unihockeys?
Schwierig zu sagen. Ich hoffe, dass wir weiterhin professioneller werden und zwar auch bei den Schiedsrichtern. Schön wäre, wenn wir Spitzenschiedsrichter zu einem kleinen Pensum von swiss unihockey angestellt würden. Dann könnten wir uns noch mehr für unseren Job (auf dem Feld, aber auch in puncto Nachwuchsförderung) einsetzen und so zur Entwicklung des Unihockey beitragen.

Woran muss die Schweiz im Vergleich zu den anderen drei Topnationen noch arbeiten?
Vor allem im mentalen Bereich. Wir zweifeln noch zu schnell an uns selbst und haben nicht diese selbstverständliche Arroganz. Auch am Siegeswillen fehlt es oft.

Welche Besonderheiten widerspiegelt das Schweizer Unihockey für dich?
Fairness und Leidenschaft.

Wie würdest du die Mentalität des Schweizer Unihockeys beschreiben?
Die Spieler sind leidenschaftlich und kämpferisch, aber jederzeit fair (keine Schwalben und kaum Reklamationen gegenüber uns Schiris).

 

 

Foto: Roland Osbeck (sportphoto.wiki)